Bonn, Germany
November 22, 2007
Bundeslandwirtschaftsminister
Horst Seehofer und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel haben
gestern die „Roadmap Biokraftstoffe“
vorgestellt. Ziel ist, den Anteil der Biokraftstoffe in
Deutschland bis zum Jahr 2020 auf 20 Prozent zu steigern. „Wir
freuen uns, dass Bundesminister Seehofer zur Erreichung dieses
Ziels eine weitere Produktivitätssteigerung in der
Landwirtschaft für erforderlich und realistisch hält. Das geht
ausschließlich mit Pflanzenzüchtung“, kommentiert der
Geschäftsführer des
Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP), Dr.
Ferdinand Schmitz die Initiative. „Nur durch moderne
Pflanzensorten kann der Konflikt zwischen Ernährung und Energie
gelöst werden. Züchtung ist eine Innovationsbranche, die auf den
Schutz geistigen Eigentums angewiesen ist. Deshalb brauchen
unsere Züchter Lizenzgebühren und die Vergütung für den Nachbau.
Wenn wir hier die richtigen Rahmenbedingungen bekommen, können
wir unseren Beitrag leisten, die Roadmap in die Erfolgsspur zu
lenken“, so Schmitz.
Zwar habe das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft
und Verbraucherschutz (BMELV) kürzlich einen neuen Gesetzentwurf
für eine effizientere Nachbauregelung vorgelegt. Dieser sei
jedoch in den zahlungsbetroffenen Kreisen wie auch in der
dazugehörigen Politik umstritten. Demnach sollen Landwirte die
Gebühren zukünftig an den so genannten „Flaschenhälsen“, also
bei den Getreideaufbereitern und Erfassern von Kartoffeln,
entrichten. „Ohne diese Lösung gehen wertvolle genetische
Ressourcen und unternehmerisches Innovationspotential verloren“,
erklärt Schmitz und weist darauf hin, dass bei einigen
Pflanzenarten der Nachbau bis zu 50 Prozent betrage. „Hier
versuchen Trittbrettfahrer auf Kosten der Allgemeinheit den
Züchtungsforschritt zum Nulltarif für sich zu nutzen“,
kritisiert Schmitz. „Hier und jetzt hat die Politik es in der
Hand, mit einer raschen Umsetzung des Gesetzentwurfes für eine
gesicherte Refinanzierung des Züchtungsfortschrittes zu sorgen
und die Ziele der Roadmap zu erreichen“, so Schmitz
abschließend.
Hintergrund: BMELV-Pressemitteilung Nr. 187 vom 21.11.2007: „Roadmap
Biokraftstoffe“
Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) mit
Sitz in Bonn und Berlin ist die berufsständische Vertretung der
rund 130 deutschen Pflanzen-zuchtunternehmen und Saatenhändler
aus den Bereichen Landwirtschaft, Gemüse und Zierpflanzen. Mit
einer F&E-Quote (Forschung & Entwicklung) von 16,9 Prozent
gehört die Pflanzenzüchtung zu den innovativsten Branchen in
Deutschland. Rund 12.000 Beschäftigte finden in ihr einen
Arbeitsplatz und legen mit ihrer Tätigkeit die Basis für eine
erfolgreiche Landwirtschaft und die darauf folgenden Stufen der
Wertschöpfungskette. |
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