Berlin, Germnay
March 13, 2008
Angesichts des dramatisch
rückläufigen Anbaus fordert der
UFOP-Vorstand eine Stärkung der heimischen Körnerleguminosen
im Rahmen des Health Check der EU-Agrarpolitik. Nötig ist ein
umfassendes Maßnahmenprogramm zu Gunsten von Ackerbohnen,
Futtererbsen und Süßlupinen zur
- Aufrechterhaltung und
Förderung der Körnerlegiminosen-Züchtung;
- Förderung des Anbaus von
Körnerleguminosen-Arten je nach Standort;
- Förderung der Vermarktung,
der Verarbeitung und der Verwendung insbesondere als
Eiweißkomponente in der Nutztierfütterung und für die
Erzeugung von Lebensmitteln.
Eine unabdingbare Voraussetzung
für die Steigerung der Attraktivität der Erzeugung von
Körnerleguminosen ist die Schaffung notwendiger finanzieller
Anreize. Die bisherigen Prämienregelungen reichen nicht aus, um
den negativen Trend für diese wertvollen Kulturarten
aufzuhalten. Die Agrarumweltprogramme der Zweiten Säule stellen
derzeit für Eiweißpflanzen keinen ausreichenden Anreiz dar.
In der Fruchtfolge haben heimische Körnerleguminosen
nachweisbare und unbestreitbare Vorteile. Über die eigentliche
pflanzliche Erzeugung hinaus können Ackerbohnen, Futtererbsen
und Süßlupinen für die Gesellschaft sowie die Umwelt erwünschte
und wertvolle Leistungen erbringen. Eine Diversifikation der
Fruchtfolgen mit Körnerleguminosen
- liefert einheimisches
pflanzliches Eiweiß und verringert so das große Defizit
zwischen Verbrauch und Produktion;
- entlastet die Umwelt
durch Einsparung von mineralischem Stickstoff;
- erhält die
Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit der Böden;
- reduziert die
Produktionsintensität im Ackerbau und
- spart fossile Energie
ein und mindert das globale Treibhausgaspotenzial.
Die Anbaufläche der heimischen
Körnerleguminosen Futtererbse, Ackerbohne und Blaue Süßlupine
hat in Deutschland zur Ernte 2007 um rund 80.000 Hektar
abgenommen, verglichen mit rund 184.000 Hektar im Jahr 2001 (-43
Prozent). Zur Ernte 2008 werden die genannten Arten nach
Experteneinschätzungen voraussichtlich wiederum deutlich an
Bedeutung verlieren. Damit wird eine „kritische Masse“ in Anbau
und Erzeugung unterschritten, so dass sich
Körnerleguminosen-Züchtung in Deutschland nicht mehr lohnt. Da
Züchtungsprogramme sehr langfristig angelegt sind und ein
Ausstieg nicht kurzfristig revidiert werden kann, geht
entsprechendes Know-how und Innovationspotenzial
unwiederbringlich verloren. Ein weiterer Zuchtfortschritt bei
Körnerleguminosen ist somit für absehbare Zeit ausgeschlossen.
Das Positionspapier des UFOP-Vorstandes zur Förderung heimischer
Körnerleguminosen steht als Download unter
www.ufop.de zur Verfügung. |
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