Halle/Saale, Germany
September 17, 2008
Source:
Helmholtz Center
for Environmental Research /
Zentrum für
Umweltforschung (UFZ)
by Tilo Arnhold
The number of alien plant species
has more than tripled over the last 25 years. This is the
finding of a study by European scientists who evaluated the data
from 48 European countries and regions. 5789 plant species were
classified as alien. 2843 originating outside of Europe,
according to the researchers and their publication in the
journal Preslia. By contrast, in 1980 only 1568 alien species
were registered. Of these, 580 had come from outside Europe.
According to the researchers, around six new species arrive in
Europe each year on average. This inventory of information about
alien species is designed to help developing Europe-wide
management strategies and tools of risk assessment to protect
biodiversity. New species that bring about long-term changes to
ecosystems by e.g. competing with native species, are regarded
as one of the greatest threats to biodiversity.
The highest numbers of alien plant species were reported from
Belgium, the UK and the Czech Republic. The UK, Germany and
Belgium have the greatest numbers of naturalized aliens, new
species that have been able to establish stable populations.
Among the most widespread of the new plant species are Canadian
fleabane (Conyza canadensis), Jerusalem artichoke (Helianthus
tuberosus) and black locust or false acacia (Robinia
pseudoacacia), which all originated in North America. More
than three-quarters of all new plant species have been brought
to Europe unintentionally.
Not only can new plant species threaten the native flora, there
can also be economic costs involved, as is the case with common
ragweed (Ambrosia) for instance. Ragweed originated in
North America and has already spread to large parts of Europe.
Its pollen is one of the most aggressive allergens. Initial
estimates for Germany put the annual costs associated with just
three of the 470 most widespread neophytes at around € 70
million.
As part of the EU project DAISIE (Delivering Alien Invasive
Species Inventories for Europe), all known alien species in the
countries of Europe were documented for the first time.
Information on the ecology and spread of alien plants and
animals was collected and made available via an online database
to anyone with an interest in the subject (http://www.europe-aliens.org/).
Research institutes and organisations from 15 nations were
involved in the project.
The largest ever conference of ecologists from all over Europe
is taking place in Leipzig from 15 to 19 September 2008. Over
1000 participants from more than 30 countries have registered
for EURECO-GFOE 2008. The conference is a joint meeting of the
European Ecological Federation (EEF) and the Gesellschaft für
Ökologie (GfÖ) and is being organised at the Congress Center
Leipzig by the Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ)
and the Universities of Halle-Wittenberg and Leipzig. The EEF is
the umbrella organisation of the national ecological
associations in Europe. Over 8000 ecologists belong to its
member associations. The GfÖ is the ecological society of
Germany, Austria and Switzerland.
Anzahl fremder Pflanzen in Europa deutlich gestiegen - Erstmals
detaillierter Überblick verfügbar
Halle/Saale. Die Anzahl eingeschleppter Pflanzenarten hat sich
in den letzten 25 Jahren mehr als verdreifacht. Das geht aus
einer Studie europäischer Wissenschaftler hervor, die Daten aus
48 europäischen Ländern und Regionen ausgewertet hatten. 5789
Pflanzenarten wurden als gebietsfremd eingestuft. 2843 davon
seien außereuropäischen Ursprungs, schreiben die Forschern im
Fachblatt Preslia. 1980 wurden dagegen nur 1568 gebietsfremde
Arten registriert. Davon waren 580 außereuropäischen Ursprungs.
Pro Jahr kämen durchschnittlich etwa sechs neue Arten in Europa
hinzu. Diese Inventarisierung von Informationen über
gebietsfremde Arten soll helfen, europaweite
Managementstrategien zu entwickeln und so die biologische
Vielfalt zu schützen. Neue Arten, die Ökosysteme nachhaltig
verändern, indem sie beispielsweise einheimische Arten
verdrängen, gelten als eine der größten Gefährdungen für die
Biodiversität.
Die meisten eingewanderten Pflanzenarten wurden aus Belgien,
Großbritannien und Tschechien gemeldet. Großbritannien,
Deutschland und Belgien sind die Länder, in denen die meisten
neuen Arten stabile Populationen bilden konnten und inzwischen
als eingebürgert gelten. Zu den inzwischen am weitesten
verbreiteten neuen Pflanzenarten gehören das Kanadische
Berufkraut (Conyza canadensis), Topinambur (Helianthus
tuberosus) und die Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia),
die alle ursprünglich aus Nordamerika stammen. Mehr als drei
Viertel aller neuen Pflanzenarten seien unbeabsichtigt nach
Europa gelangt.
Neue Pflanzenarten können nicht nur die einheimische Flora
bedrohen. Sie können auch volkswirtschaftliche Kosten
hervorrufen, wie zum Beispiel die Ambrosie. Die Beifuß-Ambrosie
stammt ursprünglich aus Nordamerika und hat sich bereits in
weiten Teilen Europas ausgebreitet. Ihre Pollen zählen zu den
aggressivsten Allergie-Auslösern. Für Deutschland ergaben erste
Schätzungen für nur drei von insgesamt 470 der sich am stärksten
ausbreitenden Neophyten, dass durch diese jährliche Kosten von
ca. 70 Millionen Euro entstehen.
Im Rahmen des EU-Projektes DAISIE (Delivering Alien Invasive
Species Inventories for Europe) wurden zum ersten Mal für die
Länder Europas alle bekannten Invasionsarten erfasst. Dabei
wurden Informationen zu Ökologie und Verbreitung von
gebietsfremden Pflanzen und Tieren gesammelt und über eine
Internet-Datenbank allen Interessierten zugänglich gemacht
(http://www.europe-aliens.org/). Am Projekt waren
Forschungseinrichtungen und Organisationen aus 15 Nationen
beteiligt.
Vom 15. bis 19. September 2008 findet in Leipzig die bisher
größte Konferenz von Ökologen aus ganz Europa statt. Über 1000
Teilnehmer aus mehr als 30 Ländern haben sich zur "EURECO-GFOE
2008" angemeldet. Die Tagung wird von der European Ecological
Federation (EEF) und der Gesellschaft für Ökologie (GfÖ) im
Congress Center Leipzig ausgerichtet und vom Helmholtz-Zentrum
für Umweltforschung (UFZ) sowie den Universitäten
Halle-Wittenberg und Leipzig organisiert. Die EEF ist die
Dachorganisation aller nationalen ökologischen Gesellschaften in
Europa. In ihr sind über 8000 Ökologen organisiert. Die GfÖ
dagegen ist die nationale Gesellschaft der Ökologen
Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. |
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