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Deutschland: Anbauverbot erhöht Risiko von Feldzerstörungen bei Forschungsprojekten

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Magdeburg, Germany
April 16, 2009

Wissenschaft und Wirtschaft fürchten nachhaltige Schäden für Innovationsstandort

Anlässlich der angekündigten Feldbesetzung des Schaugartens Üplingen forderten heute Wissenschaftler, Pflanzenzüchter und Landwirte in einer gemeinsamen Pressekonferenz ein klares Signal für Fortschritt und Forschungsfreiheit in der Landwirtschaft. Als Folge des kürzlich erlassenen Anbauverbotes von gentechnisch verändertem Mais befürchten sie die Zunahme von Zerstörungen wissenschaftlicher Freisetzungsversuche und Forschungsprojekte durch radikale Gentechnikgegner – mit nicht absehbaren Folgen für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland.

"Jedes Jahr aufs Neue rufen militante Gentechnikgegner öffentlich zu Straftaten auf. Das von Frau Aigner verhängte kommerzielle Anbauverbot gibt den Gegnern zusätzlichen Rückenwind. Wir sind entsetzt, dass die Eigentumsrechte von Landwirten, Forschungs-einrichtungen und Unternehmen derart verletzt werden", erklärte der Sprecher der InnoPlanta AGIL Karl-Friedrich Kaufmann. "Das hat mit Rechtsstaatlichkeit und Fortschrittsdenken in einer modernen Gesellschaft nichts mehr zu tun."

Weltweit ist die Grüne Gentechnik Realität. Während mehr als 13 Mio. Landwirte in 25 Ländern die Vorteile dieser Technik wie selbstverständlich nutzen, werden Landwirte und Unternehmen in Deutschland daran gehindert, an dem Fortschritt teilzunehmen. Schon jetzt sind die Wettbewerbsnachteile für Züchter und Landwirte irreversibel und gefährden den innovativen Mittelstand in Deutschland nachhaltig. "Im letzten Jahr mussten bereits mehrere Universitäten und Fachhochschulen ihre Versuche aufgrund von illegalen Feldbesetzungen und angedrohten Zerstörungen aufgeben. Dass die Politik das Feindbild Gentechnik durch populistische Entscheidungen weiter schürt, ist inakzeptabel", so Kerstin Mönch, Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP).

Gentechnikgegner verhindern nicht nur gezielt den biologisch-technischen Fortschritt. Ihre Aktivität richtet sich zunehmend auch gegen Landwirte, die bei der hofeigenen Futtermittelerzeugung auf gentechnisch veränderten Mais setzen. Dies ist nicht nur unter Forschungs- und Wirtschaftsgesichtspunkten verantwortungslos, sondern in Anbetracht der sich zuspitzenden Nahrungsknappheit extrem egoistisch, zumal gentechnisch veränderte Futtermittelrohstoffe seit vielen Jahren fester Bestandteil in der deutschen Veredelungswirtschaft sind. "Europa und Deutschland sind auf den Import von eiweißreichen Futtermitteln angewiesen. Der Großteil der ca. 40 Mio. Tonnen jährlich importierter Futtermittelrohstoffe kommt aus den Ländern mit der größten Anbaufläche gentechnisch veränderter Pflanzen wie USA, Brasilien und Argentinien", erläutert Dr. Claudia Döring vom Deutschen Raiffeisenverband e.V. (DRV).

Gentechnisch veränderte Pflanzen werden erst nach umfassender Überprüfung unter den weltweit strengsten Regeln des europäischen und deutschen Gentechnikrechts genehmigt und angebaut. Landwirte, Züchter und Forschung setzen sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Innovationen ein und stellen sich jeder konstruktiven Auseinandersetzung über die Grüne Gentechnik. "Die Wissenschaft wird auch weiterhin ideologiefrei die Biosicherheitsforschung gentechnisch veränderter Pflanzen vorantreiben und sich für einen fachlichen Dialog einsetzen", schließt Dr. Stefan Rauschen von der RWTH-Aachen.

Die Arbeitsgemeinschaft Innovative Landwirte im InnoPlanta e.V. (InnoPlanta AGIL) ist ein Zusammenschluss von Landwirten und landwirtschaftlichen Unternehmen, die die Chancen und Potenziale der Pflanzenbiotechnologie nutzen wollen. InnoPlanta AGIL ist unter dem Dach des InnoPlanta e.V., einer Vereinigung zur Förderung und Nutzung der Pflanzenbiotechnologie, organisiert und steht bundesweit allen interessierten Landwirten offen.

Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) mit Sitz in Bonn und Berlin ist die berufsständische Vertretung der rund 130 deutschen Pflanzenzuchtunternehmen und Saatenhändler aus den Bereichen Landwirtschaft, Gemüse und Zierpflanzen. Mit einer F&E-Quote (Forschung & Entwicklung) von 16,9 Prozent gehört die Pflanzenzüchtung zu den innovativsten Branchen in Deutschland. Rund 12.000 Beschäftigte finden in ihr einen Arbeitsplatz und legen mit ihrer Tätigkeit die Basis für eine erfolgreiche Landwirtschaft und die darauf folgenden Stufen der Wertschöpfungskette.

 

 

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