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Transgenes Saatgut spielt für Ernährungssicherung nur indirekt eine Rolle

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Berlin, Germany
April, 2009

Quelle: Deutscher Bundestag

Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung/

Der Anbau transgener Saatgutsorten spielt nach einem Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB-Büro) für die Ernährungssicherung oder für lokale Märkte in Entwicklungs- und Schwellenländern nur indirekt eine Rolle. Das sagte Arnold Sauter vom TAB-Büro bei der Vorstellung des Berichts "Transgenes Saatgut in Entwicklungsländern - Erfahrungen, Herausforderungen, Perspektiven" am Mittwochmorgen im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. "Wenn Kleinbauern in Indien oder China mit dem Anbau von transgenem Saatgut Einkommen erwirtschaften, dann können sie sich ernähren", sagte Sauter. Angebaut würden aber fast ausschließlich die sogenannten Cash Crops, also landwirtschaftliche Produkte wie Soja und Baumwolle, und nicht Nahrungsmittel.

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der als Futtermittel und zur Textilherstellung verarbeiteten und exportierten pflanzlichen Produkte sei teilweise groß. In China sei die Baumwolle das "wertmäßig wichtigste landwirtschaftliche Produkt" und würde zu 70 Prozent aus transgenen Sorten gewonnen. In Brasilien sei Soja, das zu 65 Prozent aus transgenen Sorten angebaut wird, das zentrale landwirtschaftliche Produkt und mache rund 10 Prozent am Gesamtexport des Landes aus, sagte Sauter. Der TAB-Bericht untersucht neben der Frage nach dem allgemeinen Nutzen transgenen Saatguts auch die ökonomischen Resultate sowie ökologische und soziale Folgen für Brasilien, Chile, China und Costa Rica.

Zu den betriebs- und volkswirtschaftlichen Effekten, wie etwa den Erträgen und Gewinnen, lasse die schwache Datenlage nicht einmal auf nationaler Ebene eine abschließende Bewertung zu. Im Hinblick auf sozioökonomische Effekte und gesellschaftliche Debatten sei in Brasilien eine "immer stärkere Weltmarktorientierung der Landwirtschaft" zu erkennen, die die Kleinbetriebe schwäche. Darüber hinaus gebe es Diskussionen über die Gefährdung der gentechnikfreien Produktion sowie den Einfluss der Gentechniklobby. Auch in Costa Rica würde der Einfluss gentechnikkritischer Nichtregierungsorganisationen zunehmen.

Herausgeber: Deutscher Bundestag, PuK 2 - Parlamentskorrespondenz
 

TAB-Bericht zum Einsatz transgenen Saatguts in Entwicklungsländern erschienen
In einem TA-Projekt hat das TAB die Auswirkungen des Einsatzes transgenen Saatguts auf die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Strukturen in Entwicklungsländern umfassend analysiert. Der Endbericht wurde von Projektleiter Dr. Arnold Sauter am 22. April 2009 im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung vorgestellt und ist ab heute als pdf-Version zugänglich.

Der TAB-Bericht mit dem Titel „Transgenes Saatgut in Entwicklungsländern – Erfahrungen, Herausforderungen, Perspektiven“ gibt einen Überblick über die internationale Debatte zu Chancen und Risiken der Nutzung gentechnisch verändert Sorten in Entwicklungsländern. Einen weiteren Schwerpunkt bilden vier Fallstudien zu Ländern mit ausgedehntem und mit bislang begrenztem Einsatz von GVP: Brasilien, Chile, China und Costa Rica. Die Untersuchung zeigt, dass die heftigsten Kontroversen weltweit um die Themen Teilhabe und Sozialverträglichkeit kreisen und nicht vorrangig um technisch-naturwissenschaftliche Fragen von biologischer Sicherheit. Es wird deutlich gemacht, wie dünn die Datenlage zu den sozioökonomischen Effekten auch nach zwölf Jahren zunehmenden kommerziellen Anbaus von transgenem Saatgut ist. Auch ist unübersehbar, dass das Spektrum der Pflanzenarten, Sorten und Eigenschaften bislang sehr begrenzt ist.

Die Frage, ob gentechnisch veränderte Pflanzen in absehbarer Zukunft differenzierte, angepasste Optionen für unterschiedlich entwickelte Agrarwirtschaften bieten können, lässt sich nicht abschließend beantworten. Die deshalb erforderliche weitere Debatte sollte problemorientiert erfolgen. Dabei müssten – ausgehend von den zentralen Herausforderungen der Landwirtschaft – gentechnische Züchtungsansätze im Vergleich mit alternativen Optionen hinsichtlich ihres Problemlösungspotenzials ohne Vorabfestlegung analysiert werden.

Bibliographische Angaben
Arnold Sauter

Transgenes Saatgut in Entwicklungsländern – Erfahrungen, Herausforderungen, Perspektiven
Endbericht zum TA-Projekt »Auswirkungen des Einsatzes transgenen Saatguts auf die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Strukturen in Entwicklungsländern«

TAB-Arbeitsbericht Nr. 128
[Zusammenfassung] [Summary]
[Gesamtbericht PDF-Datei 3.223 KB/294 S.]

 

 


Zusammenfassung des TAB-Arbeitsberichts Nr. 128: Transgenes Saatgut in Entwicklungsländern – Erfahrungen, Herausforderungen, Perspektiven - Endbericht zum TA-Projekt »Auswirkungen des Einsatzes transgenen Saatguts auf die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Strukturen in Entwicklungsländern«

Summary of TAB working report No. 128: Transgenic seeds in developing countries – experience, challenges, perspectives - Final report on the TA project »Effects of using transgenic seeds on the economic, social and political structures in developing countries«

 

 

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