Bonn/Bad Nenndorf, , Germany
May 7, 2009
Die heute zu Ende gehende
Mitgliederversammlung des
Bundesverbandes Deutscher
Pflanzenzüchter e.V. (BDP) stand im Zeichen der Verantwortung
der modernen Pflanzenzüchtung für die Gesellschaft und der
grundlegenden Bedeutung eines effizienten Sorten- und
Saatgutwesens für weiteren Züchtungsfortschritt.
Neue Sorten und bestes Saatgut sind die Grundlage für jede
künftige Entwicklung der gesamten Land- und
Ernährungswirtschaft. Pflanzenzüchter bekennen sich ausdrücklich
zu ihrer Verantwortung Beiträge für die Sicherung der
Welternährung, für die Einstellung auf Klimaveränderungen und
für ein nachhaltiges Wirtschaften zu legen. „Um Lösungen zu
generieren, brauchen wir vernünftige und langfristig
ausgerichtete Rahmenbedingungen. Unser Credo ist die
Wissenschaftlichkeit, die wir als Innovationsbranche jedem
Handeln zugrunde legen“, erklärte Dr. von Kameke, der
wiedergewählte Vorsitzende des BDP, in der öffentlichen
Mitgliederversammlung. Nicht kalkulierbare politische Eingriffe
wie zuletzt in der Entscheidung zur Grünen Gentechnik geschehen,
träfen insbesondere den leistungsstarken Mittelstand, deren
Investitionen in Forschung und Entwicklung auf verlässliche
Rahmenbedingungen ausgelegt seien, so Dr. von Kameke weiter.
Auf die wachsende Bedeutung der Pflanzenzüchtung für die
Landwirtschaft in der Zukunft wies ebenfalls der
Niedersächsische Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen in
einem Grußwort hin. Die Pflanzenzüchtung sei eine innovative
Branche, die Landwirten und der Bevölkerung einen großen Nutzen
bringe. Innovative Methoden seien weiterzuentwickeln und die
Wirtschaftlichkeit der forschungsintensiven Züchtungsunternehmen
durch einen starken Sortenschutz zu gewährleisten.
Funktionierendes Sorten- und Saatgutwesen für die Zukunft
Ein Garant für Züchtungsfortschritt und Saatgutqualität ist ein
funktionierendes Saatgutwesen. Das Saatgutrecht der EU muss in
den nächsten Jahren auf die Zukunft ausgerichtet werden. Zu
diesem Schluss kamen die Experten Dr. Bart Kiewiet, Präsident
des Gemeinschaftlichen Sortenamtes (CPVO), MinR Friedel Cramer,
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (BMELV), Morten Helt Poulsen, Sachverständiger
der dänischen Saatgutwirtschaft, Garlich von Essen, European
Seed Association (ESA). Sie folgen damit einem von der
EU-Kommission beauftragten Gutachten. Die behördlichen Abläufe
müssen flexibler und effektiver gestaltet werden und vor allem
partnerschaftlich mit der Wirtschaft entwickelt werden“, sagt
Garlich von Essen (ESA).
Kritisiert wurde im Zuge der Diskussionen die geplanten
Gebührenerhöhungen für die Zulassung und den Schutz neuer
innovativer Sorten in Deutschland durch das Bundessortenamt
(BSA). Die Wirtschaft und das Bundessortenamt müssen gemeinsam
nach einer Lösung suchen, ansonsten werden negative Konsequenzen
für den Züchtungsstandort Deutschland befürchtet. Friedel Cramer
bestätigte, dass es das erklärte Ziel von Politikern Land auf,
Land ab sei, günstige Rahmenbedingungen für den Mittelstand der
deutschen Wirtschaft zu schaffen. Ein Austausch über die
künftige Gestaltung der Zusammenarbeit sei daher auch in der
Zukunft wünschenswert.
Die diesjährige Mitliederversammlung fand auf Einladung der
Firma Dieckmann Seeds in Bad Nenndorf statt. Das Unternehmen mit
Sitz in Nienstädt konzentriert seine Tätigkeit auf Hybridraps,
Hybridroggen,Winterweizen und Wintergerstenzuchtprogramme.
Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) mit
Sitz in Bonn und Berlin ist die berufsständische Vertretung der
rund 130 deutschen Pflanzenzuchtunternehmen und Saatenhändler
aus den Bereichen Landwirt-schaft, Gemüse und Zierpflanzen. Mit
einer F&E-Quote (Forschung & Entwicklung) von 16,9 Prozent
gehört die Pflanzenzüchtung zu den innovativsten Branchen in
Deutschland. Rund 12.000 Beschäftigte finden in ihr einen
Arbeitsplatz und legen mit ihrer Tätigkeit die Basis für eine
erfolgreiche Landwirtschaft und die darauf folgen-den Stufen der
Wertschöpfungskette. |
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