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Offener Brief an die "Entscheidungsträger in Europa" - Führende Pflanzenforscher fordern mehr politische Akzeptanz für GVO in Europa


Germany
November 3, 2014

Quelle: Agrarisches Informationszentrum via BASF

Mehr als zwanzig führende Pflanzenwissenschafter aus Europa warnten in einem gemeinsamen Brief an die "Entscheidungsträger in Europa" vor der Skepsis gegenüber gentechnisch veränderten Organismen (GVO). Die europäische Landwirtschaft gerate aus Sicht der Forscher dadurch ins Hintertreffen. Neben einer entsprechenden finanziellen Dotierung der Pflanzenforschung fordern die Wissenschafter vor allem die Möglichkeit, Freilandversuche mit GV-Pflanzen durchführen zu können. Dazu müssten die Gentechnikvorschriften grundlegend überarbeitet werden, die, so sagen es die Forscher, derzeit nicht auf Wissenschaft beruhen, sondern auf Politik.

Der Brief wurde im Vorfeld der Sitzung des Ausschusses für "Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit" im Europaparlament am 05. und 06.11.2014 veröffentlicht, bei der die Abgeordneten unter anderem über einen Gesetzesentwurf zum Selbstbestimmungsrecht der Mitgliedstaaten beim Anbau von GVO abstimmen.

Herausforderungen zu wenig ernst genommen

"Wir alle brauchen Pflanzen für die Bereitstellung etwa von Nahrungsmitteln, Baumaterialien, Textilien, Medizin und Treibstoff", schreiben die Autoren. Aktuell würden die im EU-Forschungsrahmenprogramm "Horizont 2020" skizzierten gesellschaftlichen Herausforderungen jedoch nicht ausreichend ernst verfolgt - zu denen etwa die Entwicklung von Pflanzen, die gegen den Klimawandel widerstandsfähiger sind, die Sicherung der Biodiversität oder die Ausrichtung einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Produktionsweise, die Wasser, Energie, Dünger und Pestizide einspart, zählen. Für adäquate Lösungen müssten die dafür vorgesehenen finanziellen Mittel zumindest beibehalten oder, wenn möglich, erhöht werden, fordern die Wissenschafter.

Die 21 Unterzeichner des Briefes, aus dem Kreis der 30 meistzitierten europäischen Pflanzenwissenschafter, verlangen zudem die Möglichkeit, Freilandversuche mit GVO anlegen zu dürfen. "Viele von uns arbeiten mit GV-Pflanzen, um etwa herauszufinden, wie sich heimische Kulturen vor Krankheiten schützen und wie sie auf den Klimawandel reagieren. Freilandversuche mit transgenen Pflanzen werden von den meisten europäischen Ländern allerdings blockiert", monieren die Forscher und appellieren an die EU-Behörden, sichere und genehmigte Feldversuche mit GVO zu ermöglichen. Mehr Unterstützung wird auch bei Vandalismus und Einschüchterung von Anti-GV-Aktivisten gefordert. "Das ist eine ernsthafte Bedrohung für die Wissenschaft, für die öffentlich finanzierte Forschung und die europäische Gesellschaft selbst", fügen die Spezialisten hinzu.

Bei Unbedenklichkeit prompte Autorisierung

Zusätzlich wollen die Forscher, dass GV-Pflanzen, die von der zuständigen Behörde in einer wissenschaftsbasierten Risikobewertung als sicher befunden wurden, von Europa prompt autorisiert werden. Das derzeitige "De-facto-Moratorium" sei zum Nachteil für die angewandte Pflanzenforschung und schränke die Möglichkeiten für öffentlich geförderte Wissenschafter und kleine Unternehmen ein. "Wir brauchen eine grundlegende Überarbeitung der GVO-Regelungen, die strikt an den Prinzipien einer wissenschaftsbasierten Auswertung und Zulassungen ausgerichtet sind und auf der Bewertung des Merkmals, anstatt der Methode, mit der es erreicht wurde, basieren", bringen es die Forscher aus Großbritannien, Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Schweden und Österreich - vertreten durch Jiri Friml vom Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg - auf den Punkt.

"Wir wissen, dass in diesen Tagen eine Menge von Aktivisten Petitionen starten oder gemeinsame Schreiben zu diesem Thema verfassen. Dieser Brief ist aber nicht irgendeine Auflistung von Pflanzenwissenschaftern und kann deshalb von Politikern nicht einfach ignoriert werden. Ansonsten können sie in Zukunft nicht behaupten, dass sie die Wissenschaft ernst genommen haben", verdeutlichte abschließend der Koordinator des Briefes, Stefan Jansson, von der Universität Umeå in Schweden.



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Website: http://www.basf.de

Published: November 4, 2014



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