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Mehr Insektizide wegen Beizverbot
Ist der Rapserdfloh auf dem Vormarsch?


Germany
April 15, 2015

Rapserdfloh
Rapserdflow

Der Einsatz von Insektiziden ist wegen des Verbotes der neonikotinoiden Raps-Beize enorm angestiegen.
 
Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Kleffmann Group. Der Einsatz habe sich in Deutschland vervierfacht und in Großbritannien verdoppelt. In einigen Regionen Großbritanniens war der Befall sogar so schlimm, dass eine Sonderzulassung für neonikotinoide Spritzmittel erteilt wurde. Vor diesem Hintergrund sei es fraglich, ob sich durch das Neonikotinoidverbot Umweltverbesserungen erzielen ließen. Das Ergebnis bestätigt auch die Bayer internen Umfragen im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Rapserdflohs. 

Ist der Rapserdfloh auf dem Vormarsch?

Quelle: Kleffmann Group

Im Herbst 2014 befragte die Kleffmann Group in ihrer jährlichen Panelstudie 1.144 deutsche und 401 britische Landwirte zu ihrem Rapsanbau. Die Anbaufläche von Winterraps umfasst in Großbritannien mit 649.000 ha etwa die Hälfte der deutschen Winterrapsfläche (1.309.000 ha). Die Kombination aus einem milden Winter und hohen Temperaturen von März bis Mai haben 2014 ideale Bedingungen für die Eiablage und die Entwicklung des Rapserdflohs geschaffen. Neben den begünstigten Wetterverhältnissen unterliegt dieser einem Massenwechsel, der zu einem starken Aufbau der Population alle sieben bis neun Jahre führt. Hinweis auf einen Anstieg gibt das vermehrte Auftreten des Rapserdflohs in den Gelbschalen seit 2012. Aus diesem Grund zeigt das Verbot der neonikotinoiden Beizen im Jahr 2014 deutliche Auswirkungen. Das warme und trockene Wetter im Herbst hat die Vermehrung der Schädlinge zusätzlich begünstigt.

In Großbritannien stellten die Rapsanbauer auf 57 Prozent der Fläche einen Befall mit dem Rapserdfloh fest, die deutschen auf 90 Prozent der Fläche. Damit waren in Deutschland etwa 388.000 ha von einem starken Befall durch den Rapserdfloh betroffen, 780.000 ha wiesen einen leichten bis mittleren Befall auf. Die Rapsflächen in Großbritannien zeigten einen starken Befall auf 87.000 ha und einen leichten bis mittleren Befall auf 280.000 ha. Dementsprechend ist der Einsatz von Insektiziden im Vergleich zum Vorjahr enorm angestiegen. In Großbritannien bedeutet dies eine Verdopplung, in Deutschland hat sich der Insektizideinsatz sogar vervierfacht. In sämtlichen Regionen Deutschlands waren mindestens 75% der Rapsanbauflächen durch den Rapserdfloh befallen. Besonders betroffen waren die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern mit einem Befall auf 97%, Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein mit jeweils 93% sowie Sachsen-Anhalt mit 92% der Anbaufläche. Verschont blieben Teile Niedersachsens, wo auf 23% der Flächen keine Rapserdflöhe von den Landwirten gefunden wurden. Auch in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen blieben 20 bzw. 18 % der Rapspflanzen befallsfrei.

Folglich zeigen sich deutliche Auswirkungen des Verbots der neonikotinoiden Beizen sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland. Nicht nur der Rapserdfloh, unter anderem auch die kleine Kohlfliege, richten enorme Schäden in den Rapsbeständen an, teilweise wird sogar von Totalschäden berichtet. In einigen Regionen Großbritanniens war der Befall so schlimm, dass eine Sonderzulassung für neonikotinoide Spritzmittel erteilt wurde. Ob überhaupt Umweltverbesserungen durch das Verbot der neonikotinoiden Beize herbeigeführt werden ist fraglich, da der Einsatz anderer Insektizide seit dem Verbot enorm angestiegen ist. Eine Bilanz zu möglichen Erfolgen im Bienenschutz kann zudem erst nach dem zweijährigen Aussetzen der Pflanzenschutzmittel gezogen werden.

Über die Kleffmann Group

Die Kleffmann Group ist das weltweit führende Marktforschungsunternehmen für den Agrarsektor. Gegründet im Jahr 1990 beschäftigt die Unternehmensgruppe heute über 350 Mitarbeiter, darunter 50 im Hauptsitz am Standort Lüdinghausen. Mit internationalen Niederlassungen in Asien, Australien, Europa und Südamerika bietet das Full-Service-Institut ein umfassendes Portfolio an AMIS Panelstudien (Agricultural Marketing Information System) sowie Ad Hoc Marktforschungslösungen in über 70 Ländern der Welt. Ein Team aus rund 3.000 Experten erhebt in Telefon-, Online- und Face-to-Face-Interviews mit Landwirten Daten zu agrarfachlichen Themen – bspw. zum Einsatz von Betriebs- und Pflanzenschutzmitteln, Saatgut, Tierhaltung oder Landmaschinen. Weitere Informationen finden Sie unter www.kleffmann.com



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Website: http://agrar.bayer.de

Published: April 15, 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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