Germany
April 30, 2015

Die Anbauentscheidung für Sommergerste in den europäischen Ländern fällt in diesem Jahr unterschiedlich aus. In einigen Regionen gibt es eine Ausdehnung der Fläche, andere haben die Fläche weiter reduziert.

Eine Ausdehnung bei Winterweizen und Wintergerste hat beispielsweise in Frankreich dazu geführt, dass die Fläche für Sommergerste um knapp zehn Prozent auf 485.000 ha reduziert wurde. Allerdings gehen die Schätzungen noch weit auseinander: Es gibt auch Marktteilnehmer, die eine leicht größere Fläche als im Vorjahr sehen. Die Bestockung liegt bei 20 Prozent. Großbritannien soll seine Fläche leicht ausgedehnt haben. Darüber besteht im Markt allerdings keine einheitliche Meinung. Hinter der Ausdehnung stecken die Bestrebungen, Unkräuter und hier speziell den Ackerfuchsschwanz unter Kontrolle zu bekommen. Dieses Unkraut hat Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel entwickelt. Mit der Aussaat von Sommerungen und mehr Zeit für Bodenbearbeitung wird versucht, das Problem in den Griff zu bekommen. Die Landwirte in Dänemark werden wiederum voraussichtlich etwas weniger Sommergerste als 2014 in die Erde bringen. Bisher gab es keine entscheidenden Verzögerungen und die Bedingungen für die Saat sind gut. In Schweden zeigt sich die Fläche in diesem Jahr voraussichtlich unverändert zu 2014. Marktteilnehmer in Finnland rechnen mit einer leichten Ausdehnung der Fläche. Die Aussaat hat wie in jedem Jahr trotz einer milden Witterung noch nicht begonnen.

Deutschland rechnet mit einer Fläche auf Vorjahresniveau. Trotz fehlender Frostgare konnte die Aussaat laut Braugerstengemeinschaft e.V., München bei guter bis sehr guter Bodenstruktur unter optimalen Bedingungen ausgebracht werden. Regional gab es bedingt durch niedrige Temperaturen einen verzögerten Aufgang. In Gebieten mit einem reduzierten Zuckerrübenanbau kann die Sommergerste an Fläche gewinnen. Bei einer normalen Entwicklung der Bestände gehen Marktteilnehmer in den Niederlanden von einer leichten Ausdehnung der Fläche aus.

Etwas mehr Sommergerste könnte es in diesem Jahr auch in Österreich geben. Bisher wird die Entwicklung der Bestände als normal bezeichnet. Einigkeit über die voraussichtliche Fläche herrscht auch in der Slowakei noch nicht. Während die Pläne der Landwirte besagen, dass sie rund 27.000 ha mehr Sommergerste anbauen werden, sind diese Zahlen offiziell noch nicht bestätigt. Mälzer dagegen erwarten eine Fläche, die zehn Prozent unter der vom Vorjahr liegen könnte. Verzögerungen hat es nicht gegeben. Zudem gab es reichliche Niederschläge. Leicht über dem Vorjahr könnte die Fläche in Tschechien ausfallen. Die Aussaat fand zwei bis drei Wochen früher als in anderen Jahren statt. Während die erste Märzhälfte recht trocken war, haben Niederschläge in den vergangenen Tagen gute Bodenbedingungen verursacht. Für Polen gibt es derzeit noch recht unterschiedliche Auffassungen zur Fläche in diesem Jahr. Neben einer unveränderten Fläche existieren Aussagen zu einer deutlichen Reduzierung oder auch Ausdehnung. Ungarn werden ihre Fläche im Vergleich zum Vorjahr in etwa halten. Der Entwicklungsstand der Pflanzen in beiden Ländern wird als gut bezeichnet. Russland hat die Fläche leicht reduziert. Die Aussaat hat eher als in andern Jahren begonnen, dauerte aber länger aufgrund des kalten Frühjahrs.

Zur Verfügung gestellt von: Frau Hofnagel, Agrarzeitung

Website: http://www.braugerstengemeinschaft.de

Published: April 30, 2015