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Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft - Feldtag Kartoffelzüchtung für gesunde Sorten


Bavaria, Germany
July 29, 2014

Nahezu 100 Besucher aus ganz Deutschland, Österreich und den Niederlanden lockte der von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) organisierte Feldtag „Kartoffelzüchtung für gesunde Sorten“ Mitte Juli auf den Rinderhof in Schrobenhausen. Dort boten die Veranstalter zusammen mit ihren Projektpartnern den Besuchern ein breites Programm rund um das Thema Resistenz-Züchtung bei Kartoffeln. Die offenkundige gute Zusammenarbeit der Projektpartner und die ers-ten Ergebnisse wecken die Hoffnung, dass in einigen Jahren gut schmeckende Sorten auf den Markt kommen, die mit weniger Aufwand an Pflanzenschutzmitteln produziert werden können – vorausgesetzt die Arbeiten des Forschungsverbundes erfahren auch weiterhin eine Förderung. Herrliches Sommerwetter und der Besuch der frisch gewählten Kartoffelkönigin Kathrin I verliehen der Veranstaltung einen besonderen Glanz.

In seinem Grußwort hob der Präsident der LfL, Jakob Opperer, den hohen Stellenwert des ökologischen Landbaus an der LfL und die Bedeutung der unabhängigen Züchtung an landwirtschaftlichen Kulturen hervor. Opperer stellte zudem die Wichtigkeit der Züchtungsforschung an der Krautfäule bei Kartoffeln heraus. Hervorgerufen durch den pilzlichen Erreger Phytophthora infestans löste diese Krankheit bereits im 18. Jahrhundert eine große Hungersnot aus, der Millionen von Menschen zum Opfer fielen und auch heute noch werden die Ertragsausfälle auf über 4 Mrd. $ geschätzt.

Adolf Kellermann, LfL-Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung stellte das Verbundprojekt „Entwicklung von Phytophthora–resistentem Kartoffelzuchtmaterial für den ökologischen Landbau“ vor, das den Rahmen für die Veranstaltung gab. Die Züchtung krankheits- und schädlingsresistenter Kartoffeln sei nach wie vor eine dringliche Aufgabe, so Kellermann. Insbesondere die Krautfäule sorgt im ökologischen Anbau nach wie vor für beträchtliche Ertragseinbußen. Erstmalig konnte in diesem Projekt die deutsche Fachkompetenz in der Kartoffelzüchtung zusammengeführt werden, um sich gemeinsam dieser Herausforderung zu stellen. „Hier ergänzen sich die Kernkompetenzen der beteiligten Institute optimal“, so Kellermann. An der LfL werden mit klassischen und modernen Methoden Resistenzen und guter Speisewert bei Kartoffeln züchterisch kombiniert.

Dr. Thilo Hammann erläuterte die Arbeiten an landwirtschaftlichen Kulturen am Institut für Züchtungsforschung des Julius Kühn-Instituts. Er und sein Team verfügen über Jahrzehnte lange Erfahrung in der Entwicklung und Prüfung Krautfäule-resistenter Zuchtstämme. Wertvolles Zuchtmaterial wurde von ihm für das gemeinsame Projekt zur Verfügung gestellt. Danach erläuterte Dr. Klaus Dehmer die Aufgaben der Groß Lüsewitzer Kartoffel-Sortimente (GLKS) des Leibniz-Institutes für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK). Mit der Bereitstellung und Analyse von historischem Genbankmaterial sorgen die GLKS für die genetische Vielfalt in der Kartoffelzüchtung.

Neben den staatlichen Institutionen stellten sich alle am Projekt beteiligten Partner mit Poster-Präsentationen vor: die Ökobetriebe Max Kainz, Martin Huber und Christian Vinnen, die Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFP) sowie die Verbände Bioland e.V. und Naturland e.V.
Im Anschluss konnten auf den angelegten Schauflächen aktuelle Sorten und historische Kartoffelklone aus den GLKS besichtigt werden. Auch südamerikanische Kartoffel-Wildarten wurden am Feld präsentiert. Das JKI dokumentierte anhand von ausgewähltem Zuchtmaterial die Fortschritte in der Krautfäule-Resistenzzüchtung. In Schauversuchen und im Zuchtgarten erläuterten die Wissenschaftler der LfL um Adolf Kellermann und Dr. Andrea Schwarzfischer klassische und moderne Methoden der Kartoffelzüchtung. Neben einer Versuchsanlage zur Bewertung der Krautfäule-Resistenz wurden Kartoffelkreuzungen gezeigt, die im Projekt unter den Bedingungen des ökologischen Landbaus geprüft und von Wissenschaftlern und Biolandwirten gemeinsam selektiert werden.

Der Bayerische Rundfunk begleitete die Veranstaltung und wird einen Bericht über den Feldtag in der Sendung „Unser Land“ senden.

Das Projekt wird im „Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft“ (BÖLN) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert. Der hoch motivierte Verbund aus Biobetrieben, Verbänden des ökologischen Landbaus, Kartoffelzüchtern und Forschungseinrichtungen überzeugte sowohl die zahlreich vertretenen Landwirte als auch verschiedene Vertreter der Landwirtschaftsberatung, Kartoffelverarbeitung und Erzeugergemeinschaften von der Dringlichkeit ihrer Arbeiten. Doch Züchtung ist ein langwieriger Prozess.

Weitere Informationen



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Website: http://www.lfl.bayern.de

Published: July 29, 2014

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