home news forum careers events suppliers solutions markets expos directories catalogs resources advertise contacts
 
News Page

The news
and
beyond the news
Index of news sources
All Africa Asia/Pacific Europe Latin America Middle East North America
  Topics
  Species
Archives
News archive 1997-2008
 

Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) begeht 25-jähriges Verbandsjubiläum, wagt den Blick ins Jahr 2040


Berlin
September 25, 2015

UFOP25_589.jpg

Anlässlich der Festveranstaltung zum 25jährigen Bestehen der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) am 22. September 2015 blickten die Redner des Abends auf die erfolgreiche Geschichte des Verbandes zurück. Die Erfolgsstory der letzten 25 Jahr zeige, wie sehr sich der Ansatz einer kooperativen Interprofession bewährt habe. Der Parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser hob die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen UFOP und BMEL hervor. Der stellvertretende Vorsitzende der UFOP, Dietmar Brauer, betonte die Weitsicht der UFOP- Gründer Karl Eigen und Dr. h.c. Dietrich Brauer.

Vogel_UFOP25_400.jpgDer Vorsitzende der UFOP, Wolfgang Vogel, konnte fast 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft im Berliner Park Inn Hotel begrüßen, darunter aus der Reihe der Gründungsväter der UFOP Dr. Gisbert Kley, vormals Geschäftsführer der Deutschen Saatenveredelung Lippstadt und Senator Karl Groenen, damaliger Bezirkspräsident im Bayerischen Bauernverband sowie den UFOP-Ehrenvorsitzenden, Dr. Klaus Kliem und die ehemaligen Geschäftsführer der UFOP, Hans-Jürgen Bertram und Dr. Norbert Heim.

Vogel erinnerte an das in den Anfangsjahren entwickelte eigenständige Profil der UFOP, das maßgeblich durch die beiden Gründungspartner Karl Eigen und Dr. h.c. Dietrich Brauer geprägt wurde. Durch die Schaffung neuer Verbandsstrukturen im gerade wiedervereinigten Deutschland übernahm die UFOP sehr rasch eine wichtige Brückenfunktion in der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Rapsforschung zwischen Einrichtungen im Osten und Westen Deutschlands. Diese gezielte und strategische Ausrichtung der Netzwerkaktivitäten präge die UFOP bis heute und zwar nicht nur national, sondern auch europäisch und international.

Bleser_UFOP25_400.jpgDer Parlamentarische Staatssekretär beim Bundeslandwirtschaftsminister, Peter Bleser, hob in seiner Rede die über 25 Jahre andauernde gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der UFOP und dem Bundeslandwirtschaftsministerium hervor. Dies gelte nicht nur für den Bereich der Biokraftstoffpolitik, sondern auch für die Eiweißpflanzenstrategie des BMEL. Staatssekretär Bleser zeigte sich überzeugt, dass die heimischen Biokraftstoffe auch zukünftig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten müssen. Die Politik könne dabei auf die Leistungsfähigkeit der Branche setzen. Er wünschte der UFOP auch in den kommenden 25 Jahren eine erfolgreiche Arbeit und eine positive Entwicklung der Oel- und Proteinpflanzen in Deutschland.

Rukwied_ufop25_400.jpgDer Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, und die Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter, Stephanie Franck, überbrachten die Glückwünsche der beiden Gründungsverbände und sprachen ihre Anerkennung für die in den vergangenen 25 Jahren erzielten Erfolge aus. Franck_UFOP25_400.jpgMit dem in den UFOP-Gremien versammelten Sachverstand aus Wirtschaft, Verwaltung und Forschung biete die UFOP die geeignete Plattform, in enger Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Pflanzenzüchtern die großen Fragestellungen der Zukunft anzugehen. Dies gelte sowohl für die Versachlichung des Dialogs als auch für eine fachliche Untermauerung politischer Entscheidungsprozesse.

In seinem Vortrag betonte der stellvertretende Vorsitzende der UFOP, Dietmar Brauer, die Weitsicht der UFOP-Gründer Karl Eigen, Bauernpräsident von Schleswig-Holstein und Vorsitzender im DBV-Fachausschuss Marktfrüchte, und Dr. h.c. Dietrich Brauer, Vorsitzender der Abteilung Öl- und Eiweißpflanzen des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter und persönlich haftender, geschäftsführender Gesellschafter der Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke. Mit der strukturellen Ausrichtung der UFOP als Interprofession für Öl- und Eiweißpflanzen hätten sie die richtungsweisende Antwort auf die in Aussicht stehende MacSharry-Reform mit der Pflicht zur Flächenstilllegung und den Restriktionen des Blair-House-Abkommens gegeben. Einmalig an der UFOP war und ist die Einbindung von Verbänden und Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette in die Verbandsarbeit.

Brauer_UFOP25_400.jpg

Brauer blickte auf zahlreiche Aktionen und Maßnahmen des noch jungen Verbandes zurück, die Basis für den Erfolg der UFOP gewesen seien. Dazu gehöre der Einsatz für Biokraftstoffe aus Raps, das Engagement für Rapsspeiseöl und die Förderung von Rapsfuttermitteln. Bereits Ende der 90er Jahre sei Deutschland bereits Marktführer bei Biokraftstoffen geworden. Rapsspeiseöl sei schon seit 2009 die Nummer 1 unter den deklarierten Speiseölen und habe heute einen Marktanteil von über 40 Prozent erreicht. Und Rapsextraktionsschrot hat Sojaextraktionsschrot als wichtigstes Ölschrot in Deutschland im letzten Jahr nahezu abgelöst.

Die UFOP habe sich auch den zunehmend kritischen Diskussion gestellt und so in Verbindung mit den jährlichen Mitgliederversammlungen die Veranstaltungsreihe der UFOP-Foren ins Leben gerufen. Damit leiste der Verband einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der oft emotional geführten Debatten. Dazu gehöre auch das Verbot der insektiziden Rapsbeizung, das den Rapsanbau vor große Herausforderungen stelle. Gemeinsam mit den Experten in den Fachgremien der UFOP, im Vorstand, im Fachbeirat sowie in den Mitgliedsunternehmen werde sich die UFOP sich auch in Zukunft für verlässliche Rahmenbedingungen für die Öl- und Eiweißpflanzen einsetzen.


UFOP wagt den Blick ins Jahr 2040

Das Jubiläum des 25-jährigen Bestehens nahm die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) zum Anlass, gemeinsam mit Experten am 22. September 2015 weit nach vorne zu schauen: bis zum Jahr 2040. Im Mittelpunkt des traditionell zur Mitgliederversammlung ausgerichteten Fachforums stand am 22. September 2015 die Herausforderung, die Situation des Ackerbaus, der Biokraftstoffe und der Humanernährung im Jahr 2040 einzuschätzen.

Brauer_Referenten_Zukunftsforum_400px.jpgDer Vorsitzende der UFOP, Wolfgang Vogel, konnte fast 120 Teilnehmer im Tagungszentrum Jerusalemkirche in Berlin-Kreuzberg begrüßen. Die Durchführung eines Fachforums zur Mitgliederversammlung des Verbandes sei mittlerweile gute Tradition. In diesem Jahr habe es sich die UFOP zur Aufgabe gemacht, anlässlich des 25-jährigen Bestehens nicht nur auf die vergangenen Jahre zurückzublicken, sondern den Blick nach vorne zu wenden: in das Jahr 2040. Anhand von Experten-Vorträgen wolle die UFOP Anstöße für die strategische Ausrichtung des Verbandes gewinnen.

In seinem sehr anregenden Impulsvortrag „Willkommen im Anthropozän“ beschrieb Christian Schwägerl, Biologe und Wissenschaftsjournalist, zu Beginn des Forums die Idee einer neuen Sichtweise auf die Menschheit als Gestalter eines neuen Erdzeitalters. Bereits zwei Drittel der Erdfläche seien zwischenzeitlich vom Menschen beeinflusst, sei es durch Städte- oder Wegebau, Rohstoffgewinnung in Bergwerken, land- und forstwirtschaftliche Nutzung oder durch klimatische Veränderungen. Dadurch ergebe sich auch eine erhebliche Verantwortung mit Blick auf die kommenden Generationen.

Schwägerl präsentierte Vorschläge, wie auf die Herausforderung der massiven Veränderungen reagiert werden könne. Dazu gehörten ein neues Verständnis der Landwirtschaft als komplexes Ökosystem und eine effiziente Nutzung neuer Technologien und vorhandener Reserven, z.B. in der Pflanzenzüchtung. Die Genbank am Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben sei „die wahre Zentralbank“ für die zukünftige Entwicklung.

Prof. Schäfer, Fachhochschule Südwestfalen, Soest, Vorsitzender der Sektion Proteinpflanzen in der UFOP-Fachkommission Produktionsmanagement, wies auf die enormen Herausforderungen hin, die auf die Landwirtschaft und speziell den Ackerbau bis zum Jahr 2040 zukommen. Dazu gehörten eine immer enger werdende Wirkstoffpalette im Pflanzenschutz, wachsende umweltpolitische Auflagen, beispielsweise im Gewässerschutz, aber auch die Zunahme von Wetterextremen. Daher sei eine deutliche Verbesserung der Effizienz in Düngung und Pflanzenschutz bis 2040 notwendig. Zunehmende Anforderungen an die Biodiversität müssten gestellt werden, um die Produktivität der Ackerflächen zu erhalten. Daraus leitete er die Erwartung einer Ausweitung des Rapsanbaus und eines Leguminosenanbaus im Umfang von 850.000 Hektar im Jahr 2040 ab. Wichtige Impulse dazu könnte ein auf Initiative des Bundes, der Pflanzenzüchter, der Lebensmittelwirtschaft und der Futtermittelindustrie gegründetes Institut für Eiweißpflanzenforschung liefern.

Vogel_Zukunftsforum_230915_400.jpgProf. Krahl, Hochschule Coburg, Vorsitzender der UFOP-Fachkommission Biokraftstoffe und nachwachsende Rohstoffe, zeigte sich überzeugt, dass Biokraftstoffe auch 2040 von Bedeutung sind, weniger als Reinkraftstoff, sondern als Komponente in einem vielfältigen Mix von Kraftstoffen. Fossile Rohstoffe blieben aufgrund neuer Gewinnungsmethoden weiter eine wesentliche Komponente in diesem Mix. Biokraftstoffe seien ein Weg zur nachhaltigen Mobilität. Allerdings nehmen die Variation der Kraftstoffe und damit die Anforderungen an die Biokomponente erheblich zu. In Bezug auf die Verbraucherakzeptanz müsse das Image sehr genau im Blick gehalten werden. Daher spiele die Rohstoffherkunft und -gewinnung auch zukünftig eine große Rolle. Die Biokraftstoffe müssten aber im Gleichklang mit der Motorenentwicklung weiterentwickelt werden.

Prof. Jahreis, Friedrich-Schiller-Universität, Jena, Vorsitzender der UFOP-Fachkommission Humanernährung, skizzierte eingangs die steile Karriere des Rapsöls vom einstigen Lampenöl zur Nummer 1 unter den Speiseölen in privaten Haushalten Deutschlands. An der heutigen Marktbedeutung des Rapsöls im Speisebereich hätten die Ergebnisse der in der UFOP-Fachkommission Humanernährung beratenen Forschungsvorhaben wesentlichen Anteil. Als große Herausforderung der nächsten 25 Jahre sieht er die ausreichende Bereitstellung hochwertiger Omega-3-Fettsäuren für die wachsende Weltbevölkerung bei einer gleichzeitig stattfindenden Verknappung der Fischölfettsäuren durch Überfischung der Meere. Darüber hinaus erwartet Prof. Jahreis aufgrund der sich verändernden Ernährungsgewohnheiten (vegetarische / vegane Ernährung) eine wachsende Bedeutung der Körnerleguminosen auch für die menschliche Ernährung.

Der stellvertretende Vorsitzende der UFOP, Dietmar Brauer, dankte den Referenten des Fachforums auch dafür, dass kontroverse Themen nicht ausgespart wurden und damit wichtige Impulse für die zukünftige Ausrichtung der UFOP-Verbandsarbeit geliefert wurden. Außerdem sei deutlich geworden, dass die Begleitung der heimischen Öl-und Eiweißpflanzen die UFOP auch in den nächsten 25 Jahren aktiv und lebendig halten werde. Diese Aussicht verband er mit einem Dank an die Mitarbeit der vielen Experten in den Fachgremien der UFOP. Dies sei die besondere Kompetenz, die eine UFOP auszeichne.



More news from: UFOP (Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.)


Website: http://www.ufop.de

Published: October 6, 2015

The news item on this page is copyright by the organization where it originated
Fair use notice

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

  Archive of the news section


Copyright @ 1992-2024 SeedQuest - All rights reserved