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Kohlhernie in Raps: Biologie und Entwicklung des Erregers / Möglichkeiten der Bekämpfung 


Maintal, Germany
August 14, 2015

Kohlhernie-Befall kann zum Totalausfall führen

Kohlhernie ist eine der wirtschaftlich bedeutendsten Krankheiten im Rapsanbau. Die Verbreitung ist regional sehr unterschiedlich. Kohlhernie-Befall kann zu deutlichen Mindererträgen bis hin zum Totalausfall führen.

Erreger kann bis zu 20 Jahre im Boden überleben

Der Erreger der Kohlhernie ist ein bodenbürtiger Pilz, Plasmodiophora brassicae. Kohlhernie befällt die Wurzeln von Kreuzblütlern, also Raps, Kohl, Senf, Rettich und Unkräuter wie Ackersenf oder Hederich. Es ist ein obligat parasitisch lebender Organismus. Die Dauersporen können allerdings auch ohne Wirtspflanze bis zu 20 Jahre im Boden überleben. Sie keimen im Bodenwasser und setzen Zoosporen frei. Diese infizieren die Wurzelhaare und nach einer Zwischenvermehrung später auch die Wurzelrinde.

Wurzelgallen verhindern Nährstoffaufnahme

Bereits vier Wochen nach der Infektion können die ersten Symptome mit gelben oder violett-roten Verfärbungen am Stängel und an den Blättern auftreten. Es bilden sich Wucherungen, sogenannte Gallen im ganzen Wurzelsystem, die zunächst weiß, später bräunlich gefärbt sind. Durch das reduzierte Wurzelsystem, die Seitenwurzeln fehlen ganz, können die Rapspflanzen nicht mehr genügend Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Sie kümmern, reifen vorzeitig oder sterben ab. Die Infektionsschwelle von Kohlhernie ist sehr niedrig. Bereits wenige Sporen pro Gramm Boden genügen, um eine Infektion mit Krankheitssymptomen hervorzurufen.

Stressoren vermeiden

Kommen weitere abiotische Stressoren für die Rapspflanze hinzu, können die Rapswurzeln durch den Kohlhernie-Erreger völlig zerstört werden. Dazu gehören beispielsweise verhärtete und verkrustete Böden mit geringer Durchlüftung oder unter Wasser stehende Felder. Dies führt zu deutlichen Mindererträgen mit einem geringeren Ölgehalt in schlechterer Qualität. Wenn die einzelne Rapspflanze vital genug ist, versucht sie, ein zweites Wurzelsystem auszubilden und so den Kohlhernie-Befall zu kompensieren.

Kohlhernie kann mit dem Befall durch den Kohlgallenrüssler Ceutorhynchus pleurostigma verwechselt werden. Seine Gallen sind allerdings runder und glattwandiger. Meist sind auch Fraßgänge und Larven gut zu sehen, die Gallen zerfallen nicht. Die Symptome der Kohlhernie sind zudem der Keimlingsfäule im Herbst oder die des Nährstoffmangels ähnlich.


Möglichkeiten der Bekämpfung 

Vorbeugende Maßnahmen können Befall verhindern oder reduzieren

Die Dauersporen von Plasmodiophora brassicae können auch ohne Wirtspflanze bis zu 20 Jahre im Boden überdauern. Aus diesem Grund sollten vorbeugende Maßnahmen getroffen werden, um Infektionen des Rapses zu verhindern bzw. zu reduzieren. Chemische Bekämpfungsmethoden stehen nicht zur Verfügung.

Wer neben Raps auch Gemüse wie Chinakohl, Blumenkohl oder Brokkoli anbaut, muss auf eine sehr gute Feldhygiene achten. Bei Befall müssen befallene Wurzeln wie Kohlstrünke abgefahren werden. Ausfallraps sollte sofort umgebrochen werden, damit der Pilz keinen neuen Vermehrungszyklus mit neuen Dauersporen schafft.

Um den Befall zu kontrollieren, können weitere vorsorgliche Maßnahmen getroffen werden:

  • Intensive Rapsfruchtfolgen auflockern, auf befallenen Flächen Raps erst nach einer mindestens drei, besser vierjährigen Pause wieder anbauen;
  • Weite Fruchtfolge mit Getreide, Gras, Zuckerrüben oder Kartoffeln anstreben;
  • Bei der Gründüngung und im Zwischenfruchtanbau darauf achten, dass dort kein Senf, Raps oder Rübsen, sondern zum Beispiel resistenter Ölrettich angebaut werden;
  • Den pH-Wert des Bodens auf mindestens 6,5 anheben;
  • Kalkstickstoff düngen, dieser hat durch seinen Kalkgehalt und die Cyanamid-Phase eine doppelte Wirkung;
  • Auf befallenen Flächen resistente Sorten anbauen;
  • Auf eine geregelte Wasserführung achten, Staunässe vermeiden, ggf. drainieren;
  • Maschinen auf den befallenen Flächen reinigen, um die Sporenübertragung mit Boden auf bisher nicht verseuchten Feldern zu minimieren;
  • Keine Frühsaaten, da der Pilz bei warmem Wetter optimale Vermehrungsmöglichkeiten hat;
  • Befallene Zwischenfrüchte nicht verfüttern, da die Sporen im Verdauungskanal der Tiere nicht absterben und mit dem Mist wieder ausgebracht werden;
  • Bei moderat befallenen Rapsflächen, bei denen der Pilz nur die Seitenwurzeln befallen hat, für eine gute Nährstoffversorgung mit kleinen Stickstoff-Teilgaben und weiteren Nährstoffen sorgen.

Weitere Informationen zu Kohlhernie in Raps:
Raps: Kohlhernie weiter verbreitet als bisher angenommen
SY Alister ist die neue Kohlhernie-resistente Hybride von Syngenta.
Broschüre Kohlhernie in Raps: Erkennen – Vorbeugen – Schützen
Kohlhernie in Raps: Biologie und Entwicklung des Erregers



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Published: August 15, 2014

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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