Aktueller Rat zum Pflanzenschutz: Getreidebeizung
Dresden, Germany
August 3, 2011
Quelle: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Durch die Saatgutbehandlung wird ein gesunder Feldaufgang gesichert, eine gute Überwinterung der Pflanzen ermöglicht und samen- sowie bodenbürtige Krankheitserreger wie z. B. Schneeschimmel, Streifenkrankheit, Stein- und Flugbrand können ausgeschaltet werden. Bei der Mittelwahl sollte auf ein möglichst breites Wirkungsspektrum geachtet werden.
Zum Befall mit Schwarzbeinigkeit kann es bei engen Getreidefruchtfolgen – Stoppelweizen, bei Frühsaaten bzw. bei ungenügender Strohräumung kommen. Gegen diesen Erreger stehen die Beizen Jockey und Latitude zur Verfügung. Allerdings ist beim Einsatz von Latitude eine Kombination mit einem Mittel mit Breitenwirkung angeraten, da die Wirkung nur auf die Schwarzbeinigkeit beschränkt ist. Maßnahmen gegen die Schwarzbeinigkeit sind aber nur unter Befallsbedingungen rentabel. Deshalb sollten zur Befallsminimierung acker- und pflanzenbauliche Maßnahmen den Vorrang haben.
Weiterhin bestehen auch die Möglichkeiten das physikalische Verfahren der Elektronenbehandlung von Saatgut oder biologische Saatgutbeizen anzuwenden.
Auf dem Gebiet der insektiziden Beizen hat sich zum Vorjahr nichts verändert. Eine Beizmöglichkeit gegen virusübertragende Blattläuse gibt es derzeit nicht. Die einzige Beizmöglichkeit besteht im Winterweizen gegen die Brachfliege z. Z. mit Contur Plus, was als Contur Plus-Inteco Pack (200 ml/dt Saatgut) auf dem Markt zu erhalten ist.
Ackerbaulich sollte zur Vermeidung von Schäden durch die Brachfliege auf einen guten Bodenschluss und eine nicht zu späte Aussaat geachtet werden.
Die Bestimmungen für nicht aufgebrauchtes, chemisch gebeiztes Saatgut sind zu beachten.
Dr. Kraatz
Published: August 3, 2011 |